Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit wurde ich schon mehrfach gefragt, ob ich gerne mal (in der Kita oder Schule) mit Kindern Seife herstellen würde. Meine einfache Antwort ist jedes Mal dieselbe: "Nein".
Dies bedarf dann natürlich immer einer Erklärung. Sehr häufig begegnet es mir, dass Menschen nicht so recht wissen, was Seife ist und woraus sie besteht. Viele Kreativkurse bieten Kurse an, in denen Seife eingeschmolzen wird, um sie mit Düften, Farben oder Zusätzen anzureichern und sie in Form zu gießen. Dies vermitteln natürlich auch falsches Wissen, ohne diese schöne Kreativarbeit abwerten zu wollen.
Diese Schmelzseife (auch Melt And Pour genannt) besteht hauptsächlich aus Glyzerin und industriell gefertigter Seife. Der Prozess des Seife Siedens sieht jedoch anders aus. Was eigentlich ein chemisch sehr komplexer Prozess ist kann man darauf runterbrechen, dass Öle und Fette durch eine Natriumhydroxidlauge verseift wird. Umgangssprachlich nennt man dieses Natriumhydroxid auch "Ätznatron". Die Wörter "Lauge" und "ätzend" kommen uns aus dem Chemeiunterricht bekannt vor. Und genau ist Natriumhydroxid (NaOH): hoch ätzend und somit sehr gefährlich für Haut, Augen und Atemwege. Hinzu kommt, dass beim Lösen des NaOH in Wasser unter einer exothermen Reaktion eine enorme Hitzeentwicklung stattfindet. Aus diesem Grund ist der ganze Prozess für Kinder schlichtweg ungeeignet und auch unsere Kurse sind nur an volljährige Personen adressiert. Teil dieser Kurse ist natürlich eine umfangreiche Sicherheitsunterweisung, damit auch die "großen Kinder" unter uns keinerlei Sorgen haben müssen. 😊
Also: Safety first!